6. - 8. September 2002
Fünf TG Nr. 60 bis 64

Mike hatte eine tolle Idee: warum nicht mal zum Attersee fahren und dort ein gemütliches Tauchwochenende verbringen? Eigene Anfahrt, volle Pullen mitnehmen für maximale Autonomie, in einer günstigen Pension übernachten... ich war dabei! Und Mike war der ideale Reise- und Tauchbegleiter, denn er war schon mehrfach im Attersee tauchen, er kannte die Gegend, er kannte eine günstige Pension mit eigenem Naturbadestrand direkt am See, mit Holzsteg, Trockenraum, Tauchbasis und Füllstation am Ufer (Pension Strobl www.tiscover.com/pension-strobl), er kannte Tauchläden für die Luft und - er kannte schon die Tauchplätze!

Am Freitag früh ging es los, und schon am Nachmittag standen wir mit der zuvor in Unterach bei Tauchsport Pacher erworbenen Dive Card der ARGE Tauchen Österreich am Tauchplatz "Wandl" am Südufer des Attersees. An der Oberfläche war das Wasser mit 20°C noch ziemlich warm, aber dann auf 15m wurde es für mich schnell saukalt - nur noch 9°C zeigte der Tauchcomputer an. Auf 14m Tiefe kamen wir an einem stark zerfallenem Autowrack vorbei. Bis in diese Tiefe war das Wasser auch noch sehr trüb, darunter klarte es aber merklich auf und gab die Sicht frei auf Felsen und Baumstümpfe. Fische dagegen habe ich kaum welche entdeckt. Nach 41 Minuten waren wir am Einstieg wieder zurück und fuhren mit knurrendem Magen zur Pension zurück, wo wir die Tauchsachen zum Trocknen aufhängen konnten. Und dann gings los zum Abendessen nach Unterach.

Am nächsten Morgen stand der Tauchplatz "Unterwasserwald Kammer" auf unserem Tauchplan. Der Attersee ist rundherum gut mit dem Auto befahrbar und die Tauchplätze sind in den für das Tauchen zugelassenen Abschnitten auch sehr gut mit dem Auto erreichbar. Meist führt eine Straße direkt am See entlang, so dass man immer unweit des Ufers parken und nur kurze Wege zum Einstieg zu gehen hat. Mein Eintrag für diesen Tauchgang lautet so: "Sediment, schräg links auf 15-20m vereinzelte große Baumstämme. Ein Aal und ein 10cm-Hecht, allgemein schlechte Sicht 3m - Tiefe 21,1m - Dauer 43 min".

Für den Nachmittagstauchgang sind wir einfach ein Stückchen weiter am Seeufer entlang zum Tauchplatz "Segelbootwrack Dixi" gefahren. Originalton aus meinem Logbuch: "Zuerst schräg links ziemlich schnell auf 20m, nix großes gesehen. Dann zurück nach rechts, dort Felsbrocken, Übungsplattform auf 6m mit Puppe, zwischen 14-17m zwei stark zerfallene Segelbootwracks. Beim Zurücktauchen Hecht 10cm. - Tiefe 22,1m - Dauer 47 min".

Abends haben wir dann noch direkt am Strandabschnitt unserer Pension einen Nachttauchgang (Tauchplatz Kohlbauernaufsatz) durchgeführt. Mehrere Aale sowie Junghechte haben wir dabei im flachen Uferbereich (bis 10m) gesichtet.

Am Sonntag morgen führten wir an demselben Tauchplatz noch mal einen Tageslichttauchgang durch und sind direkt in Richtung Osten (Seemitte) zu der dortigen Steilwand getaucht. Dort auf ungefähr 19m fällt der Sedimentgrund fast lotrecht in die dunkle Tiefe. Und dort wurde es auch rasch sehr kühl, mit nur 9°C Wassertemperatur. Auch auf dem Rückweg sind wir keinem Fisch begegnet, das war ein etwas trostloser Abschiedstauchgang für unser Tauchwochenende. Zum Glück kam noch die Sonne heraus und bescherte uns einen strahlend warmen Spätsommernachmittag, so dass nicht nur unsere Gemüter sich rasch aufhellten, sondern auch unser in der Sonne ausgebreitetes Neopren rasch trocknen konnte. Und dann hieß es auch wieder Abschied nehmen vom schönen Salzkammergut.