April 2002:   Mein erster Tauchurlaub in Hurghada ! Tauchkariere
Foto Mein Buddy Christoph

21. - 28. April 2002
Zwölf TG Nr. 18 bis 29

Diese Tauchreise stellte für mich gleich mehrere Premieren auf einmal dar:

Damals hatte ich allerdings noch überhaupt keinen "Plan" über die Geographie von Ägypten, welche Städte wo sind, welches schöne Tauchgebiete am Roten Meer sind etc. Von meinen Tauchkameraden hatte ich von Hurghada, Safaga, Sinai etc. lediglich gehört und deren Erzählungen gelauscht.

Aus den Gesprächen hatte ich mir eine "Langfrist-Strategie" für das Rote Meer zurecht gelegt: Erst einmal ganz "klassisch" in Hurghada anfangen. Und dann langsam, mit zunehmender Taucherfahrung, mich immer weiter in Richtung Süden (Safaga, El Quesir etc.) weiter vorantasten.

Eine ganz große Hilfe für mich war dann das taucher.net im Internet: Nach eifrigem Schmökern in der dortigen Tauchbasen-Datenbank kam ich auf die Tauchbasis "El Samaka". Mangels eigener Erfahrungen war ein wesentliches Auswahlkriterium für mich die reine Anzahl der Einträge für diese Tauchbasis. Denn damals lag diese Tauchbasis bei der Anzahl der Beiträge in der Datenbank unter den ersten drei. Und die Kritiken klangen für mich Ägypten-Novizen allesamt ziemlich gut. So habe ich mich also für diese Tauchbasis entschieden ohne zu wissen, was mich vor Ort erwarten würde. Und gewohnt habe ich im "Grand Hotel" gleich in der Nachbarschaft der Tauchbasis.

Bild von meinem ersten Tauchbuddy Christoph und mirÜber die Foren-Funktion im taucher.net habe ich mir dann auch noch einige Tipps für meine Ägypten-Hurghada-Reise eingeholt. So Dinge wie Visa, Geld umtauschen, vor Ort Taxi fahren wurden da angesprochen. Dieses Forum war und ist für mich einfach Gold wert!

Mit meinen 17 Tauchgängen habe ich mich jedoch noch sehr als Anfänger gefühlt und krampfhaft versucht, potentiellen Fettnäpfchen auf der Basis und auf den Tauchbooten zu vermeiden. Ich bekam dann als meinen Buddy den Christoph zugewiesen, und mit ihm habe ich dann meine ersten Rotes-Meer-Tauchgänge am Tauchplatz "Giftun Soraya" absolviert.

Das war auch mein erster Tauchgang in der komplett neuen Tauchausrüstung, die ich vorher noch nicht ausprobiert/probegetaucht hatte: ein niet- und nagelneuer 7mm-Halbtrockenanzug mit 7mm Eisweste, der Lungenautomat Apeks CTX100 frisch von der Düsseldorfer Messe "Boot", eine Dreier-Konsole von Sepadiver, eigener Schnorchel und eigene Flossen Avanti Quattro und mein eigenes Jacket Mares Dragonfly. Nur der Tauchcomputer gehörte mir noch nicht: den hatte ich mir daheim von einer Tauchkameradin ausgeliehen.

Die ganze Woche lang bin im 7mm-Halbtrocki inklusive Eisweste (!) getaucht - ich war wirklich gut eingepackt! Und weil der Tauchanzug ja nagelneu war, hat es immer ewig gedauert, bis ich mich in ihn hineingezwängt hatte. Vor allem die Ärmel habe mir zu schaffen gemacht, ich brauchte immer Unterstützung, um da überhaupt reinzukommen.

Bild meiner Tauchausrüstung ordentlich verstaut Bild auf dem ich mein Jacket vorbereite Bild auf dem ich mein Jacket vorbereite

Das Neopren war auch noch echte 7mm dick, und mit mir als Tauchanfänger darin und einer 12-l-Aluflaschen auf dem Buckel - ratet mal, wie viel kg Blei ich um mich herum verteilt hatte, um runterzukommen?? Ganze 14 (in Worten: vierzehn !!) Kilos habe ich in die Bleitaschen und einen Bleigürtel aufgefädelt. Am dritten Tauchtag hoffte ich, auch mit 1-2 kg weniger auszukommen: Pustekuchen! Mit den 12kg habe ich an der Oberfläche gepaddelt wie eine Schildkröte! Da habe ich dann resigniert und den Rest der Woche wieder mit voller 14-kg-Beladung weitergetaucht.

Dermaßen ausgestattet habe ich in dieser Woche Hurghadas vorgelagerte Tauchspots betaucht: Abu Haschisch, Shaab Disha, Shaab Dorfa, Shaab Sabina, Fenadir etc. Unter Wasser habe ich mich immer pudelwohl gefühlt - abgesehen von meinen ständigen Druckausgleichsproblemen beim Abtauchen auf dem rechten Ohr . Das linke hat dagegen immer prima mitgespielt. Nur das rechte wollte nicht mit mir zusammen in die Tiefe. Einmal unten angekommen, war wieder alles in Ordnung und ich hatte keine Beschwerden mehr. Nur immer diese blöden Abstiegsphasen...

Bild von mir in Tauchausrüstung Bild von der Oberflächenpause auf dem Oberdeck Bild von mir beim Sonnen auf dem Oberdeck

Und auch mein zweites Defizit hat sich mir offenbart: die Orientierung unter Wasser fehlte mir völlig! Ich bin mit meinen Buddies mitgepaddelt, aber spätestens nach 10 min unter Wasser war ich nicht mehr in der Lage, auch nur die Richtung des Tauchbootes anzuzeigen. Die Orientierung während eines Tauchganges ist etwas, was mir lange Zeit noch Schwierigkeiten machen sollte, Orientierungskurse hin oder her....... nun ja, jeder hat so seine Schwächen, und das ist offenbar meine.

bild der Tauchbasis El Samaka Erinnerungsfoto mit Christoph, meinem ersten Rotes-Meer-Buddy Bild vom Dekobier auf der Tauchbasis

Der Ende dieses Tauchurlaubes nahte. Christoph und seine Mutter haben am selben Tag wie ich auf der Basis ausgecheckt. Und erst beim Bezahlen hat Christoph's Mutter mitbekommen, dass ihr Sohn viele Tauchgänge mit einem blutigen Tauchanfänger mit 17 TG absolviert hatte. Was ja kein Problem gewesen wäre, wenn Christoph selber nicht erst 16 Jahre alt und nur PADI OWD mit 30 TG gewesen wäre. Was hat sie den verantwortlichen Tauchguide in der Basis zusammengeschissen!! Mit diesen Worten im Ohr und insgesamt 29 Tauchgängen im Logbuch ging mein erster Tauchurlaub im Roten Meer zu Ende.

Bild Abschied von der Bootsmannschaft



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