März 2004:  VDST Sonderkurs Nitrox Bronze Tauchkarriere
UW-Foto Freier Fall im "Canyon"

März 2004
Zwei TG Nr. 180 bis 181

Schon seit einiger Zeit hatte ich mit dem Gedanken gespielt, mal einen Nitrox-Kurs zu absolvieren. Im Internet habe ich ab und zu etwas interessantes zu Nitrox gefunden, mal entsprechende Artikel in Tauchzeitschriften fotokopiert, und eben halt grundsätzlich meine Augen diesbezüglich offen gehalten. Letztendlich habe ich dann auch schon einmal interessehalber und im Vorgriff auf einen Kurs, den ich irgendwann einmal besuchen werde, auf der Homepage vom VDST das Nitrox-Bronze-Lehrbuch bestellt.

Eines Tages war es schließlich soweit: ich habe in der Sporttaucher-Ausgabe vom Februar 2004 die Anzeige eines Nitrox-Lehrganges entdeckt, der in einigermaßen vertretbarer Entfernung von mir abgehalten wurde. Denn nach Kirchheim-Teck konnte ich direkt von der Arbeit aus hinfahren. Der Lehrgang wurde von Uli Zimmermann geleitet und fand an drei aufeinander folgenden Montag Abenden im März statt. Nach meiner Anmeldung habe ich mich dann sofort in das Nitrox-Lehrbuch vergraben und den ganzen Stoff intensiv durchgearbeitet. Insbesondere mit den Bereichen Medizin, MOD/BestMix/EAD-Berechnungen und schließlich dem Tauchgangsplaner habe ich noch vor dem eigentlichen Kursbeginn ziemlich beschäftigt, und schon einiges an Rechenübungen zu Hause durchexerziert.

Der Lehrgang fand in den Schulungsräumen einer Bankfiliale statt, wo sich insgesamt sechs Teilnehmer einfanden. An den ersten zwei Abenden paukte Uli mit uns dort den ganzen theoretischen Stoff durch. Für mich war das eine ziemlich leichte Aufgabe, da ich ja das Buch vorher schon durchgearbeitet hatte.

Wir besprachen auch die Terminierung und die Logistik für die zwei Nitrox-Praxistauchgänge. Noch am Wochenende vor dem letzten Kursabend wollten wir an den Bodensee zum Überlinger Tauchplatz "Post" fahren. Da ich noch keinen eigenen Trockentauchanzug hatte, hat mir Uli freundlicherweise den Trocki seiner Frau ausgeliehen, der mir auch leidlich passte. Ich brauchte lediglich meine eigenen Nasstauchhandschuhe und meine übrige Tauchausrüstung mitzubringen. Und es kam noch besser: Uli hat mich in seinem Kombi zum Bodensee mitgenommen! Wir haben uns auf dem Hinweg in Böblingen verabredet, wo ich meine Ausrüstung in sein Auto umgeladen habe. Von dort brausten wir dann gen Süden.

Foto von Marcel und mir bei der Tauchgangsplanung Foto von Marcel und mir bei der Tauchgangsplanung Foto von den Nitroxschülern

In der Überlinger Tiefgarage trudelten auch bald die übrigen Lehrgangsteilnehmer ein. Vor dem ersten Tauchgang stand jedoch zunächst die Tauchplatzbegehung und die Vorbereitung der beiden Tauchgänge anhand des Tauchgangsplaners. Jeweils zu zweit in unseren Buddy-Teams durften wir also direkt an der Uferpromenade bei schönem Sonnenschein den Bogen ausfüllen, der dann von Uli kontrolliert wurde. Maximale Tiefe, Luftvorrat, maximale Sauerstoffpartialdruckbelastung, Equivalent Air Depth und die OTU haben Marcel und ich berechnet. Danach hieß es anrödeln in der Tiefgarage. Jeder bestimmte sorgfältig das Nitroxgemisch in den von Uli mitgebrachten Nitrox-Flaschen, dann stellte ich meinen Tauchcomputer entsprechend ein. Es war sehr lange her, seitdem ich das letzte Mal in einem Trockentauchanzug getaucht habe, entsprechend ungewohnt war es für mich, wieder mal in einen Membrantrocki zu steigen. In voller Montur, mit zwei getrennten ersten Stufen und starker Halogenlampe samt Back-Up-Lampe, stiefelten wir an das Ufer.

Foto von Marcel und mir vor dem ersten Nitrox-Tauchgang Foto Noch schnell ein Bild machen... Foto .... dann ziehen wir Flossen und Handschuhe an

Wie geplant verlief dann auch der erste Tauchgang mit Marcel: wie "angeklebt" schwebten wir kurz über der vereinbarten maximalen Tiefe von 30m an der Steilwand in dem düsteren, fahlen Licht entlang. Meine Aufmerksamkeit galt sowohl meinen Füßen, um zu vermeiden, dass ich dort zu viel Auftrieb bekomme, als auch meinem Tiefenmesser, um eben die Tauchtiefe nicht zu überschreiten. Der Anzug hielt mich wohlig warm im kalten Bodenseewasser. Lediglich meine Nasstauchhandschuhe konnten da nicht mithalten. Mit der Zeit verwandelten sich meine Hände in kalte Eiszapfen. Gut, dass das Ende unseres Tauchgangs nahte! Mit rot gefrorenen Händen krabbelte ich am Einstieg wieder an das Ufer.

Foto Mit kaltgefrorenen Händen tauche ich auf

In einem nahe gelegenen Wirtshaus konnten wir uns wieder ordentlich aufwärmen und haben dort gleich unsere Mittags- und Oberflächenpause eingelegt. Danach ging es zurück zur Post und der zweite Tauchgang stand an. Diesmal nahm ich wärmere Handschuhe mit. Der Tauchgang verlief wieder sehr entspannt auf konstant 27m Tiefe. Es war schon deutlich dunkler, da die Sonne bereits tiefer stand. Nach 30 Minuten waren wir wieder an Land. Rasch zogen wir uns wieder um und verstauten das ganze Tauchgepäck. Wir vereinbarten, die Logbücher am nächsten Montag abend zu schreiben, nämlich dem letzten Kursabend mit der schriftlichen Prüfung.

Zwei Tage später trafen wir uns also alle abends in der Bankfiliale wieder. Einige meiner "Mitstreiter" waren ziemlich nervös und aufgeregt, bis Uli die Prüfungsfragen austeilte. Ich schrieb, was das Zeug hielt und war auch schon vor der maximalen Zeit fertig. Uli beeilte sich danach auch mit der Auswertung aller Bögen und konnte letztendlich uns allen zur bestandenen Nitrox-Prüfung gratulieren. Die letzten Formalitäten standen an: das Ausfüllen der sog. "PIC"s, nämlich der Formulare für die Registrierung beim VDST. Von dort kam auch ein paar Tage später per Post der offizielle Nitrox-Einkleber für meinen Tauchpass samt dem Brevet im Scheckkartenformat.

Foto Mein Nitrox-Bronze-Einkleber


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