Tipps'n Tricks seit 3.12.2007 Stationen meiner Tauchkarriere

Symbol GluehbirneIn dieser Rubrik möchte ich in loser Folge so allerlei Nützliches rund um's Tauchen einstellen. Ein Sammelsurium von Ideen und Gedanken, Tipps und Hinweisen oder einfach nur verrückte Einfälle. Zu manchen Beiträgen haben mich Fragen im Forum vom www.taucher.net inspiriert, die dort immer wieder gestellt wurden. Allerdings gebe ich keine Garantie für die Richtigkeit oder für's Funktionieren in der Praxis - letztendlich muß jeder selber herausfinden, was für ihn/ihr am besten passt.

Also klick Dich einfach mal hier durch. Und hier gilt ganz besonders: über Feedback zu einem guten Ratschlag oder Tadel für besonders großen Blödsinn bin ich dankbar! Kontaktdaten stehen in meiner Impressum-Seite.


 TC in der Konsole (luftintegriert) oder TC am Arm?

 Welches Tauchlehrbuch ist für einen Anfänger empfehlenswert?

 PADI AOWD oder VDST Silber?




TC in der Konsole (luftintegriert) oder TC am Arm?
Frage:
Ich stehe vor dem Kauf eines Tauchcomputers und damit vor der Frage, ob ich lieber einen schlauchintegrierten TC in einer Konsole oder ein Armmodell wählen soll. Ich kann mir vorstellen, daß beide ihre Vor- und Nachteile haben. Mir geht es dabei weniger um die Frage der Luftintegration, sondern um die praktische Handhabung der beiden Konzepte während des Tauchgangs. Leider habe ich noch gar keine Erfahrungen mit Tauchcomputern gemacht! Könnt Ihr mir weiter helfen??

Antwort:

Argumente für schlauchintegrierte Konsolenmodelle:

Sofern die Luftintegration generell ausser Betracht bleiben soll, plädiere ich jedoch für den TC am Arm. MEINE Argumente für Armmodelle und gegen den TC in der Konsole:

Ich gestehe allerdings ein, dass es letztendlich eine individuell zu treffende Entscheidung ist. Was für Buddy X eine praktikable und sinnvolle Lösung ist, muß für Buddy Y noch lange nicht die Idealkonfiguration sein. Jeder hat seine eigenen Präferenzen und Gewohnheiten, und jeder muß die für sich optimale Konfiguration herausfinden.


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Welches Tauchlehrbuch ist für einen Anfänger empfehlenswert?
Frage:
Welches Tauchlehrbuch ist zu empfehlen für einen Tauchanfänger? Ich würde mich halt gerne mit der Materie näher auseinandersetzen und suche ein fundiertes Buch, da die normalen Ausbildungsmaterialien ganz viele Themen einfach nur "anschneiden".

Antwort:
Ich bin ursprünglich über PADI (OWD und AOWD) zum Tauchen gekommen und habe mir damals auch beide PADI-Bücher (OWD und AOWD) zugelegt (UND durchgearbeitet). Einige Zeit später habe ich mir das Tauchlehrbuch "Praxis des Tauchens" von Kromp, Roggenbach, Bredebusch zugelegt. Inzwischen bin ich in einem VDST-Verein und für die Vorbereitung auf den VDST Silber-Kurs hatte ich mir zusätzlich den Stibbe "Sport Tauchen" angeschafft.

Die beiden Bücher möchte ich im Folgenden besprechen, da ich nur diese beide kenne und mir ein Urteil erlauben kann. Den oft zitierten "Ehm" habe ich nicht, daher von mir dazu keinen Kommentar.

Grundsätzlich decken beide Bücher (Roggenbach und Stibbe) inhaltlich ziemlich dasselbe Stoffgebiet ab. Beide bieten das theoretische Taucherwissen von Bronze bis Gold (CMAS Ein-Stern bis CMAS Drei-Stern). Also der inhaltliche Umfang ist fast identisch; ähnliche, aber nicht identische Tafeln und Skizzen etc.

Der Stibbe bietet allerdings noch zusätzliche Kapitel zu den Freiwasserübungen, die für diejeweilige Ausbildungsstufe nach VDST gefordert werden, sowie ein Kapital "Seemannschaft", die im Roggenbach nicht enthalten sind. Also Schiffahrtsinfos wie richtige Beleuchtung eines Schiffes, Ankertypen und Seemannsknoten. Besonders die Knoten können für Taucher auch sehr wichtig sein!! Ich sage nur Palstek *smile*

Die beiden Bücher unterscheiden sich jedoch durch ihren unterschiedlichen Aufbau:

Mein Favorit ist der Stibbe geworden. Erstens weil mir eben die Struktur mehr zusagt. Außerdem hat er meiner Meinung nach bessere, übersichtlichere und verständlichere Abbildungen, Skizzen und Schautafeln. Die vom Roggenbach finde ich manchmal klein, undeutlich und schwer verständlich. Die vom Stibbe finde ich dagegen sehr viel besser und verständlicher. Er hat auch von der Anzahl her mehr Schautafeln und Abbildungen, außerdem auch mehr integrierte Fotos (z.B. von "gefährlichen" Meeresbewohnern).

Vom Aufbau der beiden Bücher halte ich daher den Stibbe eher für ein ideales Nachschlagewerk, und würde den Roggenbach eher in der Ausbildung zum Bronze oder so einsetzen. Damit der Bronze-Taucher unterscheiden kann zwischen den für ihn maßgeblichen Themen oder besser gesagt: den für ihn prüfungsrelevanten Umfang.

Dennoch finde ich vom Text her den Stibbe verständlicher geschrieben und für mich eben eingängiger. Daher Zwischen den beiden anderen aber, Roggenbach und Stibbe, ist der Stibbe letztendlich mein klarer Favorit.


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PADI AOWD oder VDST Silber?
Frage:
Ich habe schon seit Jahren den CMAS* (fast 100 Tauchgänge) und möchte nun eine Ausbildungsstufe weiter gehen! Dazu habe ich ein paar Fragen:

  1. Ist die Ausbildung zum AOWD oder CMAS** genau die gleiche???
  2. Welche der beiden sollte man bevorzugen (wenn überhaupt)?
  3. Ist ausser der Praxis beim AOWD und der Theorie-Auffrischung auch noch ein theoretischer Test zu bewältigen?

Antwort:
Ich kann zu beiden Kursen Stellung nehmen, denn ich habe beide gemacht. Kurzer Rückblick meiner Kurse:
6/2001: PADI OWD (mit 4 TG)
10/2001: PADI AOWD (nach 10 TG)
3/2004: VDST Nitrox Bronze (nach geschätzten 170 TG)
10/2004: VDST Silber/CMAS** (nach 220 TG)

Meine Meinung:
PADI AOWD bietet sich dann an, wenn Du wenig "belastende Theorie" und mehr Fun-Dives im Kurs haben möchtest. Dass soll jetzt aber nicht als Kritik rüberkommen. Der AOWD besteht eben nun mal aus 5 "Specialty-Tauchgängen", aus mehr nicht. Also stelle keine großen Erwartungen an eine wahnsinnige Erweiterung Deiner theoretischen und praktischen Tauchfähigkeiten.

Bei PADI hast Du mehrere Specialties zur Auswahl, Pflicht sind m.E. ein Tief-TG und ein Orientierungs-TG. Aber das ist ohne Gewähr, das ändert sich auch mal ab und zu. Einfach bei einem PADI-TL nachfragen.
Weitere mögliche Specialty-TG sind: Nachttauchgang, TG im Trockentauchanzug, UW-Foto-TG, UW-Naturalist und evtl. weitere Sonder-TG, die je nach Tauchgewässer angeboten werden können (evtl. Strömung, Wrack, Höhle etc).

Also: im Rahmen des AOWD suchst Du Dir aus diesem Kanon 5 verschiedene TG heraus, arbeitest die dazugerhörigen "Theorie-Kapitel" im AOWD-Manual durch, beantwortest die Kontrollfragen am jeweiligen Kapitel-Ende und machst mit Deinem TL diese 5 TG`s. Punkt, Ende, das wars. Bringts das???

Mir hatte es damals mit 10TG was gebracht. Insbesondere der Nacht-TG und die TG`s im Trocki. Aber die Orientierung hat mir nix gebracht. Noch 150 TG später habe ich so meine liebe Not im Wiederfinden des Ankerseils oder des Bootes oder des Einstiegs...... je nach Tauchplatz.

Schnitt

7-10/2004:
Mein VDST-Tauchverein bietet einen kombinierten Kurs für VDST Silber und Gold an, und ich mache für das Silberbrevet mit.

Silber-Praxis-Teil:
Wahnsinn! Viele UW-Tauchübungen, Aufstieg ohne Flossenschlag und ohne Nachtarieren, Aufstieg mit Wechselatmung, nochmal Kompasskurstauchen, Boje setzen, Gruppenführung, Out-of-Air-Situationen des Buddy`s bewältigen, Gruppe zusammenhalten, weitere UW-Zwischenfälle wie Krampf beim Buddy, Vereisung des Automaten, plötzliche Ohnmacht des Buddies etc bewältigen. Und Rettungsübungen: Rettungsgriff UW, Sichern und kontrollierter Aufstieg mit einem bewußtlosen Taucher, Stabilisierung an der Wasseroberfläche, Transport zum Ufer, Hilfe alarmieren, Tauchgerät ablegen und verunfallten Taucher an Land schleppen, vitalfunktonen prüfen (ansprechbar? Atmung? Puls?), stabile Seitenlage, Schocklage, Erklärlung HLW (Herz-Lunge-Wiederbelebung), Notruf absetzen etc.
Was NICHT drankam gegenüber PADI AOWD: Nacht-TG, Trocki-TG.

Silber-Theorie-Teil:
5 Abende im Clubheim mit VDST Lehrfolien.
Unzählige Abende und Wochenenden, in denen ich zwei Tauchbücher (Roggenbach und Stibbe) quasi auswendig gelernt habe und mir zwanzig Seiten "Zusammenfassungen" geschrieben habe.

Schwerpunkte sind Tauchmedizin mit den meisten von Tauchunfällen betroffenen Organen, typische Tauchunfälle wie Lungenbarotrauma, DSC I und DCS II, Tiefenrausch, Essoufflement - aber auch Kälte, Hitze, Sonneneinwirkung (Sonnenstich etc) und die jeweiligen Sofortmaßnahmen, Rettungsmaßnahmen etc.

Technik: Tauchausrüstung, Aufbau und Funktion von z.B. Tiefenmesser, Gebrauch der Deko-2000-Tabelle, Durchrechnen von zwei Wiederholungs-TG mit Luftverbrauchsberechnung (war Bestandteil der schriftlichen Prüfung)

Tauchphysik: Gesetz von Archimedes, Dalton, Boyle-Mariotte, Gay-Luissac, und wer weiß noch für alle... Licht unter Wasser, Schall unter Wasser, Farben unter Wasser, Kälte unter Wasser.

Tauchzeichen unter Wasser. Flora und Fauna, umweltgerechtes Verhalten am Tauchplatz, Umweltschutz.

Durchführung des TG: Briefing, Durchführung, Debriefing, Wartung und Pflege der Tauchausrüstung.

So, und nun entscheide du selber, welcher Kurs für Deine Zwecke, für Dein Tauchverhalten (nur Urlaub, nur schöne Sicht, oder auch tief/kalt/dunkel etc) und für Deine bisherigen Kenntnisstand/Erfahrungsstand Dir mehr bringt.

Für beide Kurse wünsche ich Dir viel Erfolg!


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