Juli 2004:  Tauchwochenende am Bodensee - Überlingen Tauchkariere
Foto Übermütig vor dem ersten Tauchgang

24. und 25. Juli 2004
Drei TG Nr. 204 bis 206

Bild von mir in TauchausrüstungIm Rahmen unserer Vereinsaktivitäten hat "mein" TSC im Sommer 2004 ein Tauchwochenende am Bodensee organisiert. Nun ja, organisiert hat es eigentlich nur ein einziger, nämlich Günther Mayer. Für ein Wochenende von Freitag abend bis Sonntag Mittag wollten wir auf dem Campingplatz Überlingen campieren und am dortigen Tauchplatz tauchen gehen. Wie bei uns üblich hat Günther die Ankündigung mit Terminen und Infos nebst Anmeldeliste an das Schwarze Brett in unserem Vereinsheim ausgehängt. Rasch waren viele Anmeldungen auf der Liste eingetragen. Da Hartmut Ritz ("Balu"), unser TL1, für dieses Jahr einen Silber- und Gold-Tauchkurs und die entsprechenden Prüfungsabnahmen vorgesehen hatte, hat er sich auch angeboten, mit anwesenden Kursteilnehmern ein paar Übungstauchgänge durchzuführen.

Am Samstag früh brauste ich mit meiner Freundin Nina und einem voll beladenen Kofferraum los zum Bodensee. Wie zu erwarten waren wir nicht die ersten am See, einige "unserer" Wohnmobile hatten auf dem Campingplatz schon Stellung bezogen. Bei starker Bewölkung bauten Nina und ich unser kurz zuvor erst erstandenen Zwei-Mann-Zelt auf und richteten uns häuslich ein. Dann verabredete ich mich mit Edgar und Christoph gleich zum ersten Tauchgang. Wir richteten unsere Ausrüstung zusammen und ich zwängte mich in meinen 7mm Halbtrockenanzug. Gut, dass Christoph auch "nur" in einem Nasstauchanzug tauchte, so hatte ich gleich einen "Verbündeten", falls es mir während des Tauchgangs zu kalt werden sollte und einer von uns das Zeichen zum Umkehren geben sollte. Edgar war ja im Trocki unterwegs und würde wohl als letzter zu frieren anfangen.

Bild von mir in TauchausrüstungKurz vor ein Uhr stiegen wir nach einer gründlichen Tauchgangsvorbesprechung direkt am Ufer des Campingplatzes in das Wasser. Edgar führte unsere kleine Gruppe, da er schon öfters im Bodensee tauchen war und auch diesen Tauchplatz kannte. Schon nach wenigen Metern wurde es sehr dunkel, und auch die Sicht war sehr schlecht, bereits nach 2-3 Metern verlor sich alles im fahlen grünlichen Nichts. Im Schein unserer Lampen führte uns Eddie per Kompasspeilung an die Steilwand heran. Wir achteten darauf, sehr eng beieinander zu bleiben um uns nicht zu verlieren. An einer stark abfallenden Stelle entdeckten wir größere Metallteile, war es eine Lore? Ich konnte es nicht genau identifizieren. Langsam wurde es frisch - mein Tauchcomputer zeigte nur 13 Grad an. Auf dem Rückweg legte ich noch wie vorher verabredet eine Aufstiegsübung für den Silberkurs ein: Aufstieg ohne Flossenbenutzung mit deutlichem Stopp auf 9 und auf 3m. Das klappte bei mir eigetlich ganz gut. Danach tauchten wir aus und kamen wieder an Land.

Während unseres Tauchganges waren die Wolken noch dunkler geworden, und kurz nachdem wir unsere Tauchausrüstung abgelegt und versorgt hatten, begann es Bindfäden zu regnen. Mit Nina rettete ich mich missmutig in unser Zelt und hoffte auf ein baldiges Ende des Regengusses, da mein Magen knurrte. Irgendwann ebbte der Regen ab und wir liefen hinüber unter das Vordach eines unserer Wohnmobile. Bei unseren Vereinskameraden konnte ich dann endlich meine Würstchen auf deren Grill legen... das war lecker!

Foto Drei Taucher auf dem Weg ans WasserInzwischen war es schon später Nachmittag geworden, und als nächstes stand ein Übungstauchgang mit Balu an der Reihe. Ich habe ihn gebeten, mit mir den Aufstieg mit Wechselatmung und wieder den Aufstieg ohne Flossenbenutzung zu üben. Eddie wollte auch noch mal tauchen gehen, so nahmen wir ihn kurzerhand als "Zuschauer" mit.

Wieder besprachen wir den geplanten Tauchgang, insbesondere das Verhalten bei Verlust des Tauchpartners. Dann tauchten wir gemeinsam ab. Langsam, kontrolliert und stufenweiser Abstieg auf 22m. Dort herrschte absolute Dunkelheit wie bei einem Nachttauchgang, und wieder war es für mich frisch (13 Grad). An der Steilwand nahmen wir Kurs "linke Schulter" und stiegen gemächlich wieder höher auf 16m. Dort legten Balu und ich die erste Übung ein: Wechselatmung. Gleich anschließend hängten wir meine zweite Übung dran, Aufstieg ohne Flossenbenutzung. Von 15m aus ging es hoch auf 7m. Die Übung hatte ganz gut geklappt. Von dort aus sind wir dann langsam ausgetaucht.

Gut, dass es "an Land" jetzt trocken geblieben war, und sogar die Wolken wieder aufgerissen waren. Das hellt die Stimmung gleich viel besser auf nach dem kalten Tauchgang. Abends unternahmen Nina und ich noch einen Spaziergang am Ufer entlang nach Überlingen. Zu unserer Überraschung waren dort an der Uferpromenade viele Buden aufgebaut mit marktähnlichen Verkaufsständen von allerlei Kunsthandwerk - augenscheinlich eine Art Stadtfest. Mit diesem gemütlichen Bummel ließen wir den Abend ausklingen.

Am nächsten Morgen strahlte die Sonne von einem herrlichen blauen Himmel. Warum hatte es Petrus nicht auch schon am Vortag so gut mit uns gemeint? Nach dem gemeinsamen Frühstück stand für mich der letzte Silber-Übungstauchgang des Tages an: heute sollte ich die Tauchgruppe führen. Wir waren gerade dabei, unsere Dreier-Gruppe (Balu, Eddi und ich) zum Tauchgang vorzubereiten, als uns eine Frau ansprach: Sie sei die Heike, sie wollte auch gerne tauchen gehen aber ihr Buddy sei kurzfristig ausgefallen. Ob sie wohl mit uns mittauchen dürfe? Wir erklärten ihr, dass wir jedoch keinen Funtauchgang planten, sondern einen Silber-Übungstauchgang. Das war für Heike jedoch ok, und nach kurzem Beratschlagen waren wir alle einverstanden. Ich fand das für mich gar nicht schlecht, dass nun eine für uns unbekannte Taucherin in unserer Gruppe mittauchen sollte, da ich dann als Gruppenführer gleich noch mehr gefordert sein würde und dadurch noch einen Lerneffekt mehr haben würde.

Schon bei der Tauchgangsbesprechung bemühte ich mich, alle mir erdenklichen Aspekte anzusprechen. Buddies, jeweilige Ausrüstung, Tauchplatzbeschreibung, geplanter Tauchgangsverlauf, Tiefengrenzen, Verfahren bei Verlust des Tauchpartners etc... ich kramte in meinem Gedächtnis, um ja nichts wichtiges zu vergessen. Dann kurz vor dem Abtauchen am Ufer noch ein Buddycheck, und mit Herzklopfen ging es los.

Bild von Eddi und mir am Einstieg Bild von uns drei Tauchern im Wasser stehend

Der Tauchgang verlief dann sehr ordentlich wie geplant. Zunächst ein kontrollierter Abstieg auf 25m, dann Orientierung hin zur Steilwand. Ich gab mir Mühe, gute "Gruppenführungsqualitäten" zu demonstrieren: ich kontrollierte unsere ausgemachte Tauchformation, gab die Richtung vor und fragte in Abständen den Luftvorrat ab. Wir kamen an einer versenkten Kloschüssel und an einem alten Telefonapparat vorbei. Heute war es merklich frischer, nur 7 Grad zeigte mein Tauchcomputer an. Da es mir dadurch rasch kalt wurde, führte ich unsere Gruppe langsam höher auf 18m. Ich war ja wieder als einziger in einem Halbtrockenanzug unterwegs, alle anderen steckten in Trockentauchanzügen. Eddie zeigte mir 100 bar an und ich gab das Zeichen zur Umkehr. Auf dem Rückweg stieg ich langsam immer höher und integrierte den Sicherheitsstopp auf 6m fließend in unseren Rückweg. Nun musste ich nur noch die Ausstiegsstelle finden, was ich an einer immer gleich aussehenden monotonen Steilwand als äußerst schwierig empfand. So orientierte ich mich nur nach meinem Gefühl und an der verstrichenen Zeit für Hin- und Rückweg. Als wir dann schließlich auftauchten war ich auch ca. 15m zu weit an der Einstiegsstelle vorbei getaucht. Egal, jetzt hieß es erstmal raus aus dem Wasser.

Bild von mir beim Füsslingausziehen Foto Und raus aus den Handschuhen Bild von mir beim Handschuhausziehen

Nachdem wir alle unsere Tauchausrüstung versorgt hatten, setzte ich noch ein kurzes Debriefing an. Außerdem wollte ich noch ein Feedback von meinem Tauchlehrer haben. Er war ganz zufrieden mit mir und auch Eddie meinte, dass sei ein schöner Tauchgang gewesen.

In der Zwischenzeit war schon meine Nina ganz fleißig gewesen und hatte unsere Schlafsäcke etc eingepackt und schon das Zelt abgebaut. Klasse! Und die Sonne zeigte sich immer noch von ihrer besten Seite und sorgte für sommerliche Temperaturen. Eigentlich viel zu schade, um den schönen Nachmittag im Auto auf der Rückfahrt zu verbringen. So legten Nina und ich noch kurzerhand einen Stop in einem nahegelegenen Strandbad am Bodensee ein. Baden, faulenzen und Sonne tanken... Erst gegen Abend sind wir dann endgültig Richtung Heimat aufgebrochen.


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